Heinrich Schneider

deutscher Politiker (Saarland); 1937 aus der NSDAP ausgeschlossen; 1955 erster Vorsitzender der Demokratischen Partei Saar (DPS) (Anschluss an die FDP 1957); MdL 1955-1965; Landtagspräsident 1956; Wirtschaftsminister 1957-1959; 1960 stellv. Vors. der FDP (1969 ausgetreten)

* 22. Februar 1907 Saarbrücken

† 12. Januar 1974 Stuttgart

Wirken

Heinrich Schneider wurde am 22. Februar 1907 in Saarbrücken als Sohn eines Schreinermeisters geboren. Schon als Schüler schloß er sich der als Reaktion auf die Abtrennung vom Reich überall an der Saar aufkeimenden nationalen Bewegung an. Nach dem Besuch des Gymnasiums und dem Studium der Rechte promovierte er mit der Dissertation "Die Aktie nach englischem, amerikanischem und französischem Recht" zum Dr. jur.

Im Jahre 1930 trat er der NSDAP bei und übernahm zwei Jahre später nach juristischem Vorbereitungsdienst in Saarbrücken und Köln als Regierungsassessor im preußischen Innenministerium das Saarreferat. Im Oktober 1934 ließ er sich in seiner Vaterstadt Saarbrücken als Rechtsanwalt nieder. Er spezialisierte sich auf Wirtschaft- und Steuerrecht.

Seine anfängliche Begeisterung für den Nationalsozialismus schwand rasch. Bereits im Oktober 1937 wurde er wegen "dauerndem parteischädigendem Verhalten" aus der Partei ausgeschlossen.

Als Kriegsfreiwilliger zunächst abgelehnt, verwaltete Sch. bis August 1940 eine durch den Krieg verwaiste Mannheimer Anwaltspraxis, kehrte dann ins Saarland zurück und wurde 1941 ...